Ausstellung: „Die Königin Marienhütte. Das ehemals größte Eisenwerk Sachsens

veröffentlicht am: 12.02.2019

Die Priesterhäuser informieren:

Das wird viele Interessenten in die Priesterhäuser locken! Am Sonntag, dem 17. Februar 2019, wird um 15 Uhr eine Ausstellung mit dem Titel „Die Königin Marienhütte. Das ehemals größte Eisenwerk Sachsens“ eröffnet. Die Schau wird dann bis zum 31. März 2019 in den Priesterhäusern Zwickau präsentiert. Anschließend ist diese Ausstellung auch im Heimat- und Bergbaumuseum Reinsdorf zu sehen.

Die Hütte in den Priesterhäusern Zwickau

Die Gründung der Firma von 180 Jahren ist Anlass, gemeinsam mit dem ehemaligen Mitarbeiter Hubert Treger eine Jubiläumsausstellung zu gestalten.

Die Königin Marienhütte ‑ im Volksmund auch Hütte genannt ‑ wurde 1839 von der Sächsischen Eisenkompagnie gegründet und entwickelte sich schnell zum damals größten Eisenwerk Sachsens. Mittlerweile gibt es das ursprüngliche Unternehmen nicht mehr. Stattdessen haben sich Nachfolgebetriebe eingefunden.

Die Schau beleuchtet den gesamten Zeitraum von der Entstehung des Werkes vor 180 Jahren bis heute. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg ging die Fertigung weiter, nun allerdings unter anderem Namen, zunächst als „Betrieb für Bergbau- und aufbereitungsanlagen der SDAG Wismut (BAC-Cainsdorf)“, dann als SAM-GmbH und als ZSB Zwickauer Sonderstahlbau GmbH.

Neben Bergwerksausrüstungen wie Fördertürmen und Dampfmaschinen wurden in Cainsdorf umfangreiche Guss-Sortimente für den Maschinenbau sowie den Wasser- und Gasleitungsbau hergestellt, genau wie Bahnsteigausrüstungen und Bausäulen. Aber auch Eisenbahnschienen und Brücken entstanden. Einige Bauwerke sind auch heute noch in der näheren Umgebung zu bestaunen. In der Königin Marienhütte wurden unter anderem die metallenen Bauteile für das sogenannte „Blaue Wunder“ in Dresden hergestellt.

Entsprechend der Spezialisierung der Hütte auf Gießereitechnik, Maschinenbau sowie Stahlhoch- und Brückenbau gestaltet sich die Ausstellung sehr vielfältig. Neben informativen Schautafeln mit Texten und Bildmaterial werden Ausstellungsobjekte präsentiert, die einen Einblick in die große Produktpalette des Eisenwerks vermitteln. Darunter finden sich zum Beispiel Eisengussobjekte wie ein historischer Hydrant aus der Zeit um 1890, Produktkataloge aus der Zeit um 1900, alte Fotografien sowie Modelle von Brückenanlagen. 

Hubert Treger: Vom Schweißer zum Chronisten

Hubert Treger verbrachte gut 46 Jahre ‑ sein ganzes Arbeitsleben ‑ in dem Unternehmen. Er selbst war von 1960 bis 2007 dort angestellt. Er begann mit 16 Jahren in der Firma seine Lehre als Schweißer. Damals gehörte das Unternehmen zur Wismut (Betrieb für Bergbau- und aufbereitungsanlagen der SDAG Wismut). Später wurde er Lehrschweißer und -meister, dann Gewerkschafter, Projektverantwortlicher und am Ende Vertriebsleiter in dem Betrieb. Als er in den Ruhestand ging, erforschte Treger seine Geschichte. Nach elf Jahren verfügt der Zwickauer über 15.000 Schriftstücke und Fotos zur Historie der Hütte und hat zwei Bücher dazu herausgebracht.

Das Begleitprogramm 

Sonntag, 17. Februar 2019, 15 Uhr

Ausstellungseröffnung 

Samstag, 23.Februar 2019, 15 Uhr

Vortrag:

Die Entwicklung der Sächsischen Eisenkompagnie und späteren Königin Marienhütte zum bedeutendsten Hütten- und Stahlwerk Sachsens

Begleitend zur aktuellen Sonderausstellung „Die Königin Marienhütte – Das ehemals größte Eisenwerk Sachsens“ stellt der Referent, Hubert Treger, in diesem Vortrag die Geschichte der Königin Marienhütte bis 1945 dar. Beginnend mit den Schwierigkeiten der Hütte bei der Verwendung von Zwickauer Steinkohlenkoks im Hüttenprozess über die enormen Anstrengungen der Familie von Arnim die Königin Marienhütte zum erfolgreichen Unternehmen zu machen bis zum Niedergang und dem, was bis 1945 von ihr erhalten blieb.

Eingegangen wird zudem auf den Ausbau des sächsischen Eisenbahnnetzes, der untrennbar mit der Königin Marienhütte verbunden ist, da das Eisenwerk in besonderer Weise von der Schienenfertigung und dem Eisenbahnbrückenbau profitierte. Die während des Vortrages gezeigten Bilder verdeutlichen auch, dass einige dieser technisch anspruchsvollen Bauwerke auch jetzt noch erhalten sind bzw. genutzt werden.

Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 3,50 Euro 

Mittwoch, 27. Februar 2019, 17 Uhr

Öffentliche Führung mit Vorstellung des Objekts des Monats Februar:

Ein historischer Hydrant (um 1890) 

Die Führung bietet einen interessanten Einblick in die Geschichte der historischen Priesterhäuser mit ihren liebevoll restaurierten Stuben, Kammern und Küchen. Beim Rundgang erfahren die Besucher/innen viel Interessantes zum Leben der Menschen vor mehr als 500 Jahren. Wie schliefen die Menschen damals? Was wurde gegessen? Wo wurde geschlafen? Während der Führung wird auch ein Blick Objekt der aktuellen Sonderausstellung „Die Königin Marienhütte – Das ehemals größte Eisenwerk Sachsens“ als Museumsobjekt des Monats näher erläutert. Es handelt sich um einen historischen Hydranten, der um 1890 in der Königin Marienhütte gefertigt wurde.

Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 3,50 Euro

Sonntag, 24. März 2019, 15 Uhr

Vortrag: Die Geschichte der Königin Marienhütte - Der Neubeginn auf dem traditionsreichen Industriestandort 1945 

Der Vortrag beschreibt in Wort und Bild die Entwicklung der ehemaligen Königin Marienhütte nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges: Nach dem erschwerten Neubeginn der Fertigung in den noch vorhandenen und nutzbaren Hallen, erfolgte 1949 die Übernahme des Betriebes durch die Wismut und der Aufbau zum leistungsstarken Betrieb für Bergbau- und Aufbereitungsanlagen der SDAG Wismut.

Beschrieben werden in diesem Zusammenhang auch die umfangreichen Erweiterungen der technologischen Prozesse, der Beginn der Ausbildung eigener Fachkräfte sowie die Übernahme von Beschäftigten und das Entstehen neuer Betriebe nach der Auflösung der SDAG Wismut.

Dieser Vortrag ist Teil des Begleitprogramms zur aktuellen Sonderausstellung „Die Königin Marienhütte – Das ehemals größte Eisenwerk Sachsens“. Es referiert Hubert Treger.

Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 3,50 Euro 

 

Mittwoch, 13. März 2019, 17 Uhr

Öffentliche Führung mit Vorstellung des Objekts des Monats März:

Ein gusseiserner Briefbeschwerer (19. Jh.)

Direkt im Herzen Zwickaus gegenüber dem Dom St. Marien gelegen, sind die vier mittelalterlichen „Priesterhäuser“ ein besonderes architektonisches Juwel. Sie gehören zu den ältesten erhaltenen, steinernen Wohnhausensembles in Deutschland und geben als Teil des Museums für Stadt und Kulturgeschichte einen Einblick in den Lebensalltag des späten Mittelalters. Die Führung stellt die Geschichte der Häuser und ihrer Bewohner vor und beleuchtet mit einen plastisch verzierten Briefbeschwerer aus dem 19. Jahrhundert auch ein besonderes Ausstellungsobjekt in der aktuellen Sonderschau „Die Königin Marienhütte – Das ehemals größte Eisenwerk Sachsens“.

Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 3,50 Euro 

Barrierefreiheit

Zur Eröffnung der Ausstellung ist für maximal 15 Personen eine induktive Höranlage verfügbar. Um Voranmeldung wird gebeten.

 

Öffnungszeiten

Dienstag bis Sonntag, Feiertag 13 bis 18 Uhr

Schließtage: Karfreitag, Heiligabend, Silvester

 

Eintritt

Erwachsene   5 Euro

ermäßigt1     3 Euro

Eintritt frei für Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr, Zwickau-Pass-Inhaber.

1. Mittwoch im Monat Eintritt frei

1 Schüler, Vollzeit-Studenten über dem vollendeten 18. Lebensjahr (jedoch nicht Gasthörer, berufsbegleitende Studiengänge, Fernstudium, Beurlaubung) sowie Schwerbehinderte (mind. 50% GdB) gegen Vorlage eines gültigen Nachweises

 

Kontakt:

Priesterhäuser Zwickau

Domhof 5-8, 08056 Zwickau

Telefon 0375 834551, E-Mail: priesterhaeuserzwickaude

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Königin Marienhütte um 1855, colorierte Grafik
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Hydrant um 1890
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Brücke sogn. Blaues Wunder in Dresden 1893
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